Ohrenbeschwerden und Ohrenschmerzen sind eine unangenehme Angelegenheit. Für den Ohrendruck spielt die so genannte Ohrtrompete eine entscheidende Rolle. Sie verbindet den Nasenrachenraum mit dem Mittelohr und dient der Belüftung, um den Innen- und Außendruck anzugleichen. Desweiteren wird über die Ohrtrompete Sekret aus dem Mittelohr in den Rachen abgelassen und stellt damit einen Schutz vor Keimen dar. Damit das Trommelfell jedoch ungehindert schwingen kann und normales Hören möglich ist, darf sich im Mittelohr kein Sekret befinden und auch der Innendruck muss dem des Außenbereiches entsprechen.
Wenn der Druckausgleich im Ohr nicht funktioniert
Die Ohrtrompete ist etwa vier Zentimeter lang, die Wände sind zusammengefallen und vollständig geschlossen. Ist sie geöffnet, so beträgt der Durchmesser etwa drei Millimeter. Allerdings öffnet sie sich nur kurz, beispielsweise dann, wenn man schluckt und gähnt oder kaut. In diesem Moment passiert der Druckausgleich im Ohr, da Luft in die Ohrtrompete fließt. Je ungleicher die Druckverhältnisse, desto stärker der Druckausgleich. Man hört diesen sogar in Form eines knacken im Ohr. Generell geschieht das natürlich automatisch und rund einmal pro Minute, ohne dass man selbst stark darauf achten würde.
Wenn sich nun die Druckverhältnisse im Ohr verändern und der Außendruck steigt, so wird das Trommelfell im Ohr nach innen gewölbt. Jetzt entsteht ein unangenehmes Gefühl und im schlimmsten Fall sogar Schmerzen. Jetzt beschreiben Patienten den typischen Druck auf dem Ohr oder das Gefühl, etwas würde im Ohr feststecken. Sehr häufig kommt dies beispielsweise im Flugzeug vor, meist während dem Start oder der Landung. Hierbei verändert sich der Druck rasant und muss erst ausgeglichen werden.
Symptome Ohrdruck
Wer den Druck im Ohr nicht ausgleichen kann, der bekommt es manchmal mit zusätzlichen Symptomen zu tun. Als da wären ein sich einstellendes Schwindelgefühl, Ohrenschmerzen, Missempfindungen im Ohr oder eine gedämpfte Hörwahrnehmung. Oft hören sich Stimmen dann „hallend“ an oder lauter und man bekommt das Gefühl, etwas im Ohr zu haben, was da nicht hingehört.
Druck auf den Ohren – harmlos oder ein Problem?
In den meisten Fällen ist Ohrdruck etwas Harmloses und Vorübergehendes. Während einer Flugreise beim Starten und Landen oder bei einer Aufzugfahrt passiert das ständig. Auch wenn man mit dem Zug in einen Tunnel fährt, kann es zu kurzfristigem Ohrendruck kommen. Der Körper reagiert dann völlig automatisch mit dem Reflex zu Gähnen oder zu Schlucken.
Ohrendruck kann jedoch auch auf bestimmte Krankheiten deuten, die schließlich ernst genommen werden müssen. So kann der Druck auf den Ohren aufgrund einer Erkältung oder Mittelohrentzündung herrühren, aber auch aufgrund von Allergien oder einem Hörsturz auftreten. Dies ist folglich allemal ein Problem und sollte der Ohrdruck länger bestehen bleiben, ein Grund für einen Arztbesuch.
Fazit: Wird die Ohrtrompete nicht ausreichend belüftet, so funktioniert auch der Druckausgleich nicht mehr. Ärzte bezeichnen dies oft als Belüftungsstörung. In der Regel ist das dann der Fall, wenn die Trompete zugeschwollen oder blockiert ist und sich nicht richtig öffnen kann. Sofern sich das Trommelfell nach innen wölbt, treten Schmerzen auf und auch das nicht mehr ablaufende Sekret in den Ohren drückt auf das Trommelfell. Jetzt bekommt man es nur allzu leicht mit Entzündungen und starken Schmerzen zu tun.